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Auf den Gipfeln der Verzweiflung

Cioran

Im Orden seiner selbst, getränkt in das schwarze Schweigen einer negativen Mystik, die doch nicht bei sich bleiben kann, sondern hinaus will in die Welt: als zornig-schäumendes Wort, als übermütige Grenzfindung im Grenzenlosen, beschwingte Hybris und bittere Lebensverachtung; der junge Cioran: wie er eifrig das Elend seines Daseins theoretisch zementiert-fundiert, da er es - wie so viele philosophisch Gestimmte schon vor ihm - nicht glaubt durch die Tat ändern zu können; wie er aus der Not die Fratze einer Tugend macht und dabei das Recht bei sich seiend fühlt, weil der eigene Geist letztlich stärker scheint als die ihn umgebende existentielle Wirrnis. Aber es ist doch ein sehr vergebliches Unterfangen, dieses erste Buch, denn es lässt die Welt, wie sie ist - durchaus ein Holzweg, von dem dann schwerlich abzukommen, weil der mächtige Stolz es ja fortwährend so zwingt. Das Leben in der erbarmungslosen Einsamkeit, auf den ausgetretenen Pfaden Nietzsches wandelnd: hoch oben - "auf den Gipfeln der Verzweiflung", die kühle Stirn in den Wolken: ewige Wiederkehr des Immergleichen, bis zum Ende. Blitze folgen ---

Diese Rezension schrieb:
Arne-Wigand Baganz (2009-01-27)

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