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Der Fotograf und der Buddhist

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Ein Fotograf veröffentlicht auf einer Social Media-Plattform ein Nachtfoto, auf dem man sieht, wie in weiter Ferne ein Blitz auf dem gegenüberliegenden Ufer eines Sees einschlägt. Der sich wie eine Lichtwurzel verzweigende Blitz spiegelt sich dabei auf der ziemlich glatten, man möchte beinahe sagen: seidenweichen Wasseroberfläche. Im Himmel hingegen hängen dicke, giftgrüne Wolken. Der Blitz taucht den Horizont in ein magisches Lila. Das Foto sieht schon ganz nett aus, aber es ist auch nicht das erste Foto eines einschlagenden Blitzes bei Nacht, zudem gibt es doch etliche, auf denen er viel besser in Szene gesetzt ist.
Der Fotograf aber ist außer sich vor Freude und schreibt unter das Bild, dass er in seinem ganzen verdammten Leben noch nie so glücklich gewesen sei. Viele Leute beglückwünschen ihn und geben ihm ein Like.
Schön, denkt sich da ein Buddhist, der diesen Beitrag sieht, dass Du jetzt glücklich bist – aber warum ist es so, dass Dein höchstes Glück von äußerlichen Umständen abhängt? Und wie lange wird es wohl dauern?

© 2023 by Arne-Wigand Baganz

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