Der goldene Dampf der Erlösung
Eine Stilstudie des frühen Johannes R. Becher
– wandelnd zwischen Remix und Persiflage
Kot greift peitschend gen Azur.
Gefinger wild aufkrallt.
Blut bläht Geschwür-Kaskaden
aus purpurnen Grüften.
Fanfaren brüllen grellste Schar,
Gewölk zermalmend.
Schnaubend Sturm bläst.
Verzückt die Hölle auslöscht.
Empor steigst Heilige Du:
Finsternisse zerstoßend,
Du Frühling, Du Sonne, o Freude
glückseliger Menschheit,
abstreifend blitzende Stahlhaut,
entspannst blanke Stirnpanzer
und wüst aufgetürmte Muskel-Barrikaden.
Hah! – knallend zerfetzt die grause Zeit
strahlend-himmlische Gelände
unter dem Dröhnen von Dreadnoughts
zerfliegen zerhackt hustende Morast-Gebirge,
durchzogen von siedenden Jubelflüssen,
in denen alarmierte Bestien erschauernd schwimmen.
Es brodeln ungetrübt-glühend Lava-Herzen.
Gleißend das Paradies
sprießt uns hellste Verbrüderung.
Dem Schuttregen entsteigt
golden der Dampf der Erlösung!
© 2022 by Arne-Wigand Baganz