nach langer zeit sehen wir uns wieder. nach tagen und monaten - ich habe sie nicht gezaehlt - trittst du heraus aus meinem wunden kopf, aus meinem nur noch blassen traum, um erneut zu weitaus blasserer wirklichkeit zu werden. du bist fleisch, du hast konturen, du atmest. du bist mensch. nur wenige meter von mir entfernt, direkt gegenueber - bist du mensch. ein blick in die augen, dein blick zurueck. dazwischen trifft "es" sich. und wir erkennen uns nicht, weil wir uns niemals kannten. dein gesicht ist mir fremd, die sanften bewegungen deines koerpers sagen mir nichts mehr. es ist, als haette ich die sprache, in der ich dich einst verstand, verloren und wir waeren dorthin zurueckgekehrt, von wo wir einst kamen. doch woher kamen wir? es war das nichts. und sind wir uns jemals begegnet? ich kann es heute nicht mehr glauben. alles scheint geaendert, scheint ausgetauscht und bedeutungslos.
in einer leeren straße springt eine weit entfernte ampel auf rot. wenn ich dich dort morgen stehen sehe - stumm und ohne innere regung werde ich an dir voruebergehen. vorangetrieben in neue falsche welten, gefangen in gaenzlich anderen gedanken.