Man hat sie in einen besonderen Raum geführt und sie sehen gleich: Das ist ja ein Theatersaal! – aber niemand darf ihn so nennen, das verbieten die stillen Regeln des Spiels, welches sie gerade spielen, deswegen schweigt also ein jeder, auch wenn manchem schon frech die Lippen zucken. Was hatte man ihnen nicht vorher verschmitzt versprochen: Gemeinsam wollten sie eine Idee entwerfen, die sie dann umsetzen würden, aber nun sehen sie sich vor den dicken roten Stoff des Theatervorhangs gestellt, der die Bühne verhüllt und man heisst sie, nur kräftig daran zu ziehen, immer wieder daran zu ziehen, bis er aus seiner Aufhängung reißt und mit einem samtenen Rascheln auf die Bretter, die eigentlich nichts bedeuten, fällt. Auch das bedeutet übrigens nichts. Trotzdem erklingt im Saal Applaus. Wie, schauen sich die Leute verwundert an, das war es schon? Ja, das war es wirklich. Die Aufgabe darf als gelöst angesehen werden, denn auf der Bühne steht, zuvor vom Vorhang verborgen, bereits die fertige Idee, an der alle so voller Hingabe gearbeitet haben. Man darf sich als einig und sehr glücklich betrachten.
Ein weiteres Mal erklingt im Saal Applaus – und dann fiele schließlich noch der Vorhang – wenn er nicht bereits gefallen wäre.
Ich frage mich an dieser Stelle vor allem: Wer hat da eigentlich applaudiert?
Und Sie?