Von hier oben
schimmert alles in einem goldenen Glanz, sehe ich die reifen Felder
in leuchtenden Farben meinen wissenden Augen entgegenstrahlen.
Zufrieden schreitet in der Ferne ein Bauer durch die reiche Ernte.
Der Vögel Ruf ist klar - und wie Kristall schneidet er sich durch
mein Herz, hinterlässt lachende Wunden, die niemand nähen muss.
Sie werden heilen.
Mein Atem schleicht, ich bin so still und einmal mehr fühle ich die unendliche Kraft des Schweigens. Langsam breitet sie sich aus, tastet mit Ihren vorsichtigen Tentakeln immer weiter in die Lüfte. Auch sie hat gespürt: es ist ein schöner Tag - und dann bricht sie aus mir heraus in die Freiheit wie ein gleissender Feuerball.
Auf einmal geht
ein kühler Wind, und ein Frösteln legt sich über meine sanften roten
Lippen. Die Sicht wird neblig und meine Visionen verblassen. Leichte
Regentropfen setzen sich auf mein Gesicht und ziehen ihre wirren
Bahnen. Dort draussen ist sie jetzt - die Kraft des Schweigens -
hat mich verlassen.
Ich bin nun leer und ohne Wert.
Von dem Wasser kommt sie her. Ihre tiefen runden Augen weinen weiches Blut, aber sie bleibt nicht stehen, schreitet rasch voran und ihre Haare wehen verspielt im Wind. Die Welt als Schatten grüner Raben. Dieses Bild hat sich hineingebrannt in meine Realität, ist wie ein unauslöschliches Zeichen verewigt in meinem Gehirn. Zu schalten den Oszillographen auf 0xff0000.
Als ich mich erhebe, ist die Welt grau wie ich. In der Tiefe höre ich die Menschen wimmern und ein schmerzendes Lachen huscht über mein versteinertes Gesicht, bringt mir ein kleines Stück Erleichterung.
Es ist kälter geworden. Noch immer fliegt stolz das Schweigen durch die Lüfte und was es streift, erstarrt zu Eis. Bald schon wird das Werk vollbracht sein und ich werde mich zur Ruhe legen.
Bald.