Woran mag ich in einer Zukunft, in der die Pandemie besiegt sein mag, denken, wenn ich versuche, mich an sie zu erinnern? Vieles schießt mir dazu heute in den Kopf: Ich sehe die leeren Straßen im ersten Lockdown, erlebe erneut den Genuß einer schweren Stille, der die Großstadt zu einer ganz anderen Stadt gemacht hat – für eine allzu kurze Zeit. Ich gedenke der Wochen ohne Reisen, der ungewohnten Mühen der Heimarbeit, besinne mich der vielen Tests, des Impfens, der Schlangen, der leeren Regale und all der Rezepte, die wir in der Küche im Überflusse ungenutzter Freizeit endlich einmal probierten. Ich sehe mich auch, wenn ich etwas nachdenke, mit ständig beschlagener Brille, weil es einfach keine gute Art gibt, als Brillenträger eine Atemschutzmaske zu tragen. Aber das sind Kleinigkeiten, Petitessen. In einer Zukunft, in der die Pandemie besiegt sein mag, denke ich an sie zurück und sehe vor allem die traurigen Zäune geschlossener Kindergärten, ich sehe, wie bunte Stofftiere und Zeichnungen an ihnen hängen, dazu wünschende Worte nicht vergeblicher Hoffnung – ”Kommt zurück”; und ich höre, weil ich es unter lehrreichen Umständen lernen durfte, noch schöner das Singen der Vögel überall.