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Nie wieder Russland

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Russlands Zukunft? Im Eimer.

Warum es mit Russland auch nach dem Krieg keine Zusammenarbeit mehr geben kann

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, 1975 in Görlitz (DDR) geboren, ist durch seine außenpolitischen Äußerungen, die sich häufig auf Russland beziehen, bereits mehrfach negativ aufgefallen. Vielen wird das Pressebild seiner Privataudienz mit Putin, die er im April 2021 ersuchte und für die er extra nach Moskau flog, noch in Erinnerung sein: Da sitzt der Herr Kretschmer allein auf einem ziemlich geschmacklosen Sofa und hält sich einen riesigen Telefonhörer mit seiner rechten Hand ans Ohr. Er sieht aus wie ein Schüler, der sich gerade die Hausaufgaben durchsagen lässt, weil er in der Schule ein paar Stunden verpasst hat – oder, wenn ich es bösartiger sagen wollte: wie ein Hündchen, das von seinem Herrchen gerade neue Befehle entgegennimmt und kaum erwarten kann, sie für ein Lobwort auszuführen. Natürlich, so versichert uns Kretschmer in einem Instagram-Post, über den er dieses Bild vom Putin-Telefonat verbreitet hat, habe er auch «kritische Punkte wie die Ukraine-Krise und die Situation um Navalny» angesprochen. Natürlich. Schon die Ausdrücke “Krise” und “Situation um” lassen wenig Gutes erahnen.
Um dieses Moskauer Ortsgespräch zu führen und das berüchtigte Foto davon zu bekommen, belastete Kretschmer die Steuerzahler übrigens mit 11.403,38 Euro. Das waren nur die Reisekosten. Die weiteren Kosten, die dieser Besuch verursacht hat, lassen sich schwer beziffern …

Künftige Zusammenarbeit mit Russland?
Am 9. Januar 2023 sah sich Michael Kretschmer veranlasst, die Öffentlichkeit erneut daran zu erinnern, dass er weiterhin an Russland glaubt und nach dem Krieg, wie auch immer er ausgehen mag, gern wieder mit ihm zusammenarbeiten möchte, wörtlich schrieb er auf Twitter:

Zitat:

Zusammenarbeit mit Russland muss nach dem Krieg wieder möglich sein. Deshalb ist es richtig, auf Diplomatie zu setzen & Gesprächskanäle offen zu halten.


Die brutale, menschenverachtende Essenz des größten Landes der Erde
Das ist eine Aussage, die einem die Sprache verschlägt. Es kann mit Russland keine Zusammenarbeit mehr geben, denn jeder geistig halbwegs wache Mensch müsste doch spätestens im Laufe des letzten Jahres gesehen haben, was für ein Land Russland ist. Der am 24.02.2022 begonnene vollumfängliche Krieg gegen die Ukraine, der von Russland bereits seit 2014 in anderer Form heimtückisch geführt wurde, ist kein einmaliger Ausrutscher, vielmehr zeigt er uns die brutale, menschenverachtende Essenz, welche das nicht zufällig größte Land der Erde ausmacht: Über viele Jahrhunderte hat es immer wieder seine Nachbarn überfallen, sie ausgeraubt, Zerstörung über sie gebracht, ihnen die Unbeschwertheit, die Gesundheit, die Freiheit und oft massenweise das Leben genommen, den Überlebenden die russische Kultur und Sprache aufgezwungen, ihnen die eigene Kultur und Sprache ausgetrieben. Der Beispiele gibt es viele, ich nenne nur drei: die baltischen Staaten, Tschetschenien und Tscherkessien. Details dazu kann jeder vielerorts recherchieren, sie sind nicht Gegenstand dieses Textes und seinem Leser ohnehin hoffentlich zumindest grob bekannt.

Ein dünner Deckmantel über dem Grauen
Man könnte Russland zu Recht eine landraubende Genozid-Maschine nennen, die auch die eigene Bevölkerung zu gern mit Lügen und Repressionen gefügig macht; lediglich eine kleine Oberschicht lebt im krassen Luxus, sie sitzt an den Hebeln dieser schrecklichen Maschine, feiert rauschende Feste und baut sich Paläste.
Die so oft blind bestaunte sogenannte russische Hochkultur, zu denen die «großen» Schriftsteller Puschkin, Tolstoj, Dostojewskij usw. usf., die berühmten Komponisten wie Tschaikowskij und Mussorgskij, das Ballett, die Opernsänger wie Anna Netrebko und auch uferlose Megalomanie beweisende Prunkbauten gehören, ist nur ein dünner Deckmantel über all dem Grauen. Die Putin-Freundin Netrebko lobte zu Silvester übrigens ganz pauschal das abgelaufene Jahr 2022 auf Instagram: Es sei noch viel besser als das Jahr davor gewesen. Als ich dazu Kritik anmeldete und sie auf den Zivilisationsbruch hinwies, den ihr russisches Heimatland in der Ukraine begangen hat, blockierte sie mich einfach. Wie heißt es bei ihr zu Hause noch einmal: Kein Mensch, kein Problem.
Ich bin nicht dafür, die russische Kultur jetzt durchweg zu canceln, will aber persönlich zur Zeit überhaupt nichts von ihr wissen. Holen wir stattdessen lieber die Schöpfungen all jener Kulturen ans Licht, die Russland seit Jahrhunderten unterdrückt. Sie haben es verdient, dem Vergessen entrissen, von uns beachtet und studiert zu werden.

Ein düsterer Ausblick
Für mich ist vollkommen klar, dass es mit Russland keinerlei Zusammenarbeit mehr geben darf. Am besten wäre es sogar, wenn das Land zerfiele und damit ganz aufhörte zu existieren, denn es ist nicht reformierbar, seine bodenlose Bösartigkeit ist seine DNA und jeder noch so vermeintlich liberale neue Herrscher Russlands würde entweder von Rivalen beseitigt oder ähnliche Wege einschlagen wie die Vielzahl seiner blutigen Vorgänger, denn die Verfasstheit des Landes, seine Struktur führt zwangsläufig zu der Wiederholung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die Russlands wahre Tradition sind. Es entschuldigt seine Handlungen nicht, aber innerhalb des russischen Systems handelt Putin absolut logisch. Es ist ein trauriger Determinismus: Zwar ist eine andere, bessere Welt möglich, aber in seinen heutigen Grenzen gewiss kein besseres Russland.

Den Zerfall Russlands hätte der Westen schon in den 1990er unterstützen sollen, als die Sowjetunion zusammenbrach, aber er hing dem Fehlglauben an, dass ein riesiges Russland einfacher zu handhaben sei als viele neue kleinere Staaten, die sich vielleicht auch noch untereinander bekriegen würden. Ohnehin wähnte man sich im Westen als Sieger und nun in einer nicht endenden Periode des Friedens stehend. Man wollte nicht sehen, dass Russland nur als unser Feind existieren kann, obwohl es dafür auch immer wieder frische Beweise lieferte.
Deutschland hat den russischen Bären, wenn ich dieses hässliche Bild einmal benutzen darf, seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion jahrelang gefüttert. Die Bundeskanzler Schröder und Merkel und ihr jeweiliges Umfeld haben dabei schwere Schuld auf sich geladen; ein Großteil der deutschen Politik wollte Russland Anfang 2022 dann sogar die ganze Ukraine mit ihren ca. 44 Millionen Einwohnern zum Fraß vorwerfen, weil sie ja ohnehin keine Chance hätte, sich gegen das russische Militär zu wehren.
Die Haltungen und Äußerungen sind gut dokumentiert, die Geschichte wird sie nicht vergessen.

Ich kann nicht in die Zukunft schauen, aber ich gehe davon aus, dass das Ende Russlands auf jeden Fall ein schlimmes sein wird. Eine solche Anhäufung von Leid und Elend, wie wir sie in ihm finden, kann sich nicht wie eine Wolke einfach auflösen, als wäre sie nie dagewesen.
Am wichtigsten bleibt jedoch weiterhin, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland möglichst bald gewinnt, dass Russland gezwungen wird, sich aus der Ukraine zurückzuziehen. Und auch danach darf es nie wieder business as usual geben. Wer das trotzdem fordert, agiert schlicht im Sinne Russlands.

Veröffentlicht am 12.01.2023

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